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Martina Janning

Rheuma Aktuell: Was gibt es Neues?

Du interessierst dich für Aktuelles im Zusammenhang mit Rheuma? Dann bist du hier richtig. Es erwarten dich Neuigkeiten und Forschungen aus der Rheumatologie und verwandten Bereichen.



Rheuma - Aktuelles: Wissenschaftlerin blickt in Mikroskop

Inhalt | Rheuma: Aktuelles



 

Achtsamkeitsmeditationen kann Schmerzen lindern

 

(24.11.2024) Achtsamkeitsmeditation wirkt gegen Schmerzen und ist mehr als nur ein Placebo. Das hat eine neue Studie an der UC San Diego gezeigt.

 

Das Forschungsteam fand heraus, dass Achtsamkeit direkt auf den Schmerz wirkt und sich von den Prozessen unterscheidet, die durch Placebo-Behandlungen ausgelöst werden.


"Lange Zeit ging man davon aus, dass der Placeboeffekt mit Gehirnmechanismen zusammenhängt, die durch aktive Behandlungen ausgelöst werden, aber diese Ergebnisse legen nahe, dass dies bei Schmerzen möglicherweise nicht der Fall ist. Stattdessen sind diese beiden Gehirnreaktionen völlig unterschiedlich, was dafür spricht, Achtsamkeitsmeditation als direkte Intervention bei chronischen Schmerzen einzusetzen." Fadel Zeidan, Stiftungsprofessor für Empathie- und Mitgefühlsforschung am UC San Diego Sanford Institute for Empathy and Compassion

 

Mithilfe von Gehirnscans wurde nachgewiesen: Achtsamkeitsmeditation aktiviert spezifische neuronale Mechanismen, die die Schmerzintensität und negativen Emotionen reduzieren.

 

In der Studie wurden 115 gesunde Teilnehmende in vier Gruppen aufgeteilt:


  • Gruppe 1 nahm an einer geführten Achtsamkeitsmeditation teil.

  • Gruppe 2 absolvierte eine Schein-Achtsamkeitsmeditation, die nur tiefes Atmen beinhaltete.

  • Gruppe 3 erhielt eine Placebo-Creme aus Vaseline, von der ihnen gesagt wurde, sie linde Schmerzen.

  • Gruppe 4 war eine Kontrollgruppe und hörte ein Hörbuch.

 

Alle Teilnehmenden bekamen einen schmerzhaften Wärmereiz verabreicht, während ihre Gehirnaktivität vor und nach den Interventionen gemessen wurde.

 

Die Ergebnisse zeigten, dass eine Achtsamkeitsmeditation die Gehirnaktivitätsmuster, die mit Schmerzen und negativen Emotionen verbundenen sind, signifikant reduzierte.

 

Die Placebo-Creme hingegen zeigte nur eine Veränderung in den Gehirnaktivitäten, die mit den Erwartungen an den Schmerz und dem Placebo-Effekt zusammenhingen, ohne den Schmerz selbst zu lindern. Auch die Schein-Achtsamkeitsmeditation hatte nur einen begrenzten Einfluss.

 

Im Gegensatz zu Placebo-Effekten spricht Achtsamkeit besonders die neuronalen Netzwerke an, die mit der emotionalen Reaktion auf Schmerz und der Wahrnehmung der Schmerzintensität verbunden sind. Diese Bereiche wurden durch Achtsamkeit moduliert, was zu einer verringerten Schmerzwahrnehmung führte. Der Placebo-Effekt hingegen wirkte sich eher auf die Erwartungen und die psychologische Verarbeitung des Schmerzes aus.

 

Achtsamkeitsmeditation verändern nicht nur die subjektive Schmerzwahrnehmung, wie die Studie unterstreicht. Sie spricht auch die zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen direkt an. Demnach könnte Achtsamkeit eine kostengünstige und medikamentenfreie Methode zur Schmerzlinderung sein - auch bei einem Rheumaschub.


"Der Geist ist extrem mächtig und wir arbeiten immer noch daran, zu verstehen, wie er zur Schmerzbehandlung genutzt werden kann. Indem wir den Schmerz vom Selbst trennen und auf wertende Urteile verzichten, kann Achtsamkeitsmeditation direkt verändern, wie wir Schmerzen erleben. Und zwar auf eine Weise, die keine Medikamente erfordert, nichts kostet und überall praktiziert werden kann." Fadel Zeidan, Stiftungsprofessor für Empathie- und Mitgefühlsforschung am UC San Diego Sanford Institute for Empathy and Compassion

Jedoch sind weitere Studien nötig, um die Ergebnisse auf Menschen mit chronischen Schmerzen zu übertragen und das Potenzial von Achtsamkeitsmeditation in der klinischen Praxis zu untersuchen.

 

Buchtipps zu Achtsamkeit



 

Achtsamkeit für Anfänger* von Jon Kabat-Zinn


Quellen:


 

Raynaud-Syndrom: Cannabis gegen kalte Finger

 

(06.1.2024) Menschen mit dem Raynaud-Syndrom könnten von Cannabis profitieren. Denn Cannabis kann für eine bessere Durchblutung sorgen, wie eine Auswertung von 32 Studien ergab.

 

Beim Raynaud-Syndrom verengen sich die Blutgefäße in den Fingern oder Zehen stark, vor allem bei Kälte, aber auch bei Stress. Das führt zu Taubheit, Kribbeln und Schmerzen.


Diese Verengungen treten oft auch bei Autoimmunerkrankungen wie der Systemischen Sklerose oder rheumatoider Arthritis auf. Eine wirksame Behandlung dafür gibt es bisher kaum.

 

Die Meta-Analyse zeigt: Cannabis kann die Blutgefäße erweitern, den Blutfluss verbessern und Gefäßverengungen verringern. In 82 Prozent der Studien stellte sich heraus, dass Cannabis die Blutgefäße öffnet und den Blutfluss fördert.

 

Daher sehen die Forschenden in Cannabis ein vielversprechendes Mittel, um das Raynaud-Syndrom besser zu behandeln.




 

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Hypnose kann die körperliche Leistungsfähigkeit steigern


(23.10.2024) Hypnose kann nicht nur das subjektive Gefühl von Stärke erhöhen, sondern auch die objektive Muskelkraft verbessern - und dies mit anhaltender Wirkung. Das hat eine Studie von Dr. Barbara Schmidt, Psychologin am Universitätsklinikum Jena, nachgewiesen. 


Ihre Studie baute auf einer früheren Untersuchung auf, bei der Profi-Athleten dazu angeregt wurden, während der Hypnose-Sitzungen sogenannte Kraftanker zu nutzen, um ihre Kräfte zu mobilisieren. Die Anker halfen, ihre innere Kraft im Wettkampf freizusetzen. 


Jetzt nutzte Schmidt diese Kraftanker, um zu überprüfen, ob Hypnose die Muskelkraft tatsächlich beeinflussen kann. Dafür verglich sie die Griffkraft der Hand von insgesamt 48 Studienteilnehmenden vor, unmittelbar nach und eine Woche nach Hypnose. 


Während die Hälfte der Teilnehmenden eine 40-minütige Hypnosesitzung erhielt, las die Kontrollgruppe im selben Zeitraum die Autobiografie "Total Recall" von Arnold Schwarzenegger.*


Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Die Hypnosegruppe fühlte sich nach der Aktivierung des Kraftankers nicht nur subjektiv stärker als die Kontrollgruppe, sie wies auch eine Woche nach der Hypnosesitzung eine objektiv stärkere Griffkraft auf. 


"Wir konnten zeigen, dass schon eine einzelne Hypnosesitzung, bei der das Gefühl der Stärke an einen posthypnotischen Anker gebunden wird, in diesem Fall der Mario-Kart-Stern, sowohl die subjektive als auch die objektive Stärke erhöht, und das mit langanhaltender Wirkung. Hypnose führt also offenbar nicht nur zu einer Veränderung des mentalen Zustands, sie bewirkt in Folge auch Änderungen auf der physiologischen Ebene." Dr. Barbara Schmidt, Universität Jena

Diese Erkenntnisse lassen sich nicht nur im Profisport nutzen. Hypnose könnte für den Genesungsprozess bei Patientinnen und Patienten eingesetzt werden, schlägt Dr. Schmidt vor. Zum Beispiel bei der Behandlung des chronischen Erschöpfungssyndrom. 


Mithilfe von Hypnose und eines posthypnotischen Kraftankers ließe sich die innere Kraft entfesseln und damit unsere Gesundheit positiv beeinflussen, sagt Schmidt. Lies mehr über mein Hypnose-Coaching und wie ein Hypnose-Coach arbeitet.



 

Kommission: Pflanzliche Heilmittel wirken kaum bei Rheuma


(24.09.2024) Helfen pflanzliche Mittel gegen Rheuma-Beschwerden? Damit hat sich eine Kommission der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie (DGRh) beschäftigt und dafür ausgewählte Phytotherapeutika auf ihre Wirksamkeit untersucht. 


Konkret ging es um Zubereitungen mit folgenden Pflanzen:



Außerdem untersuchte die Kommission ein Mischpräparat aus Eschenrinde, Zitterpappelrinde und Echtem Goldrutenkraut. 


Entzündungshemmend im Labor, aber kaum in der Praxis


Ihre Ergebnisse präsentierte die Kommission auf dem Rheumatologie-Kongress 2024 in Düsseldorf. Ihr Resümee: Zwar lägen für alle untersuchten Pflanzenstoffe Berichte über entzündungshemmende oder immunologische Effekte im Laborversuch am Tiermodell vor, sagte Rheumatologe Prof. Gernot Keyßer. Trotzdem "ist ein klinisch nachgewiesener Nutzen sehr spärlich". 


Keines der untersuchten Präparate habe eine therapeutische Wirksamkeit, die eine Anwendung bei rheumatischen Erkrankungen rechtfertige - so die Einschätzung der Kommission.


Die wesentlichen Ergebnisse: 


  • Präparate auf Basis von Safran und Rosmarin empfiehlt die Kommission nicht. 


  • Borretschöl könne in der Ernährung verwendet werden, habe jedoch keine signifikante entzündungshemmende Wirkung. 


  • Präparate aus Brennnessel, Weidenrinde und Heckenrose könnten in Absprache mit der Rheumatologin oder dem Rheumatologen ergänzend eingesetzt werden. Lies weiter: Brennessel gegen Rheuma


  • Für medizinisches Cannabis gebe es keine ausreichende Evidenz, um es zur Krankheitsmodifikation bei Rheuma zu empfehlen, außer in Einzelfällen zur Linderung von Schmerzen und Schlafstörung.


Die DGRh betont, dass pflanzliche Heilmittel eine Basistherapie ergänzen, aber niemals ersetzen könnten. 


Außerdem sei es wichtig, bei pflanzlichen Heilmitteln auf Risiken und Nebenwirkungen zu achten. "Es handelt sich um einen weit verbreiteten Irrglauben, dass pflanzliche Medikamente keine Nebenwirkungen mit sich bringen können. Hier sind etwa Magen-Darm-Beschwerden, allergische Reaktionen und Hautprobleme zu nennen", sagte Professor Christof Specker, Präsident der DGRh aus Essen.




 

Warum Mücken dich mit Rheuma öfter stechen könnten


(30.8.2024) - Hast du Rheuma und plagst dich mit Mücken herum, während andere verschont bleiben? Das könnte an der inneren Hitze liegen, zu der Rheuma führen kann.


Denn Stechmücken werden nicht nur durch menschliche Körpergerüche und das Atemluft angelockt. Auch die Infrarotstrahlung der Körperwärme bringt Mücken auf unsere Spur, wie US-amerikanische Forschende entdeckt haben.


Das könnte erklären, warum wir auf Mücken sehr anziehend wirken, wenn das Rheuma unseren Körper innerlich aufheizt. Dann steigt die Körpertemperatur, was die Infrarotstrahlung erhöht und Mücken schon aus der Ferne auf unsere Spur bringt.


Das Experiment der Forschenden

Für ihr Experiment haben die Forschenden Stechmücken in einen Käfig gesetzt, der menschliche Gerüche und ausgeatmete Luft enthielt. In einem Teil des Käfigs sorgte eine Platte zusätzlich für eine Infrarotstrahlung, wie menschliche Haut sie abgibt. Hier stachen die Stechmücken doppelt so häufig zu. 


Doch Infrarot allein lockte die Mücken nicht an. Erst die Kombination mit erhöhtem CO2 aus der Atemluft und menschlichem Geruch machte den Unterschied. 


Hilfe gegen Mückenstiche

Ein wirksamer Schutz gegen Mückenstiche ist locker sitzende Kleidung. Sie hindert Mücken nicht nur am Durchstechen, sondern schirmt auch die Infrarotstrahlung der Körperwärme etwas ab, wodurch Mücken uns schlechter erkennen.


Damit Mückenstiche nicht jucken, verwende ich einen sogenannten Stichheiler. Ich habe gute Erfahrungen mit "Heat it" gemacht. Alternativ kannst du einen heißen Löffel auf den Stich drücken. Einfach einen Teelöffel mit einem Feuerzeug erhitzen und auf die Einstichstelle drücken. Eine Kollegin schwört auf diese Methode: Kein Sommerabend auf dem Balkon ohne Teelöffel und Feuerzeug!



 

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Über die Autorin


Martina Janning | Rheuma Coach & Psychologische  Beraterin

Martina Janning

Rheuma Coach & Hypnose Coach, Medizinjournalistin


Martinas Herz schlägt für Gesundheit und Medizin. Als Coach für Rheuma und Hypnose ist ihre Vision, dass Menschen mit entzündlichem Rheuma ohne Einschränkungen so leben können, wie es sie möchten.


Weil mehr möglich ist, als viele denken: mit einen ganzheitlichen Ansatz der Körper, Geist und Umfeld gleichermaßen berücksichtigt. Martina ist 2017 selbst an Rheuma erkrankt. | Erfahre mehr über Martinas Angebote  und abonniere ihren Newsletter. | Folge ihr auf Instagram


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